Mittwoch, 12. Januar 2011

Essen: Ja, Rollstuhl: Nein? Ein feiner Tausch?

Geschrieben von: Walter

Irgendwie verstehe ich die Funktionsabläufe in diesem Pflegeheim, in dem mein Freund Gustav "wohnt" oder besser 'liegt' nicht ganz.

Jetzt darf Gustav zwar im Bett essen und trinken, aber dafür wird er kaum noch in den Rollstuhl gesetzt.
Ich hätte erwartet, daß man den armen Kerl jetzt zum Essen in den Rollstuhl setzt und in den Speisesaal schiebt . . . aber Pustekuchen! Er darf in halb liegender Position im Bett speisen und sich dabei dann auch gerne einmal kräftig verschlucken?
Irgend etwas stimmt hier nicht im Pflegeheim.
Aber ich bin hilflos, denn ich habe nichts zu sagen und nach einer 'Meckerei' seines amtlichen Betreuers ist er von einer Station dieses Pflegeheimes in eine andere Station verfrachtet worden . . . den Grund dafür kenne ich bis heute nicht, ich kann ihn nur erahnen.
Und Manuel fühlt in dieser Angelegenheit anscheinend genauso wie ich.

Hier ist noch ein (leicht anonymisierter) Auszug einer eMail von Manuel:

Jeder Mensch ist ein wenig bequem.
Ein Rollstuhl ist unbequem.
Wenn ein Pflegling dann zum Essen nicht in den Rollstuhl gesetzt werden muß, so spart das dem Pflegepersonal ein wenig Zeit.
Dafür ist dann das oft überlastete Pflegepersonal möglicherweise auch dankbar.

Nur . . .
. . . im Bett verschluckt sich dieser Pflegling regelmäßig beim Essen, auch wenn er fast aufrecht sitzt.

Aber im Rollstuhl, mit leicht nach vorne gesunkenem Kopf, da hat dieser Pflegling zu Weihnachten gezeigt, daß er auch - ohne sich zu verschlucken - essen und trinken kann:

2 Stück Sahnetorte
4 Kekse
1 Tasse Kaffe (aus einer normalen Kaffetasse!)
1 selbstgepulte Mandarine

Und er hat sich nicht ein einziges Mal verschluckt!
Gibt es ein Pflegeprotokoll, aus dem hervorgeht, zu welchen Zeiten Gustav überhaupt in den Rollstuhl gesetzt wird?

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