Mittwoch, 5. Januar 2011

Endlich ein Ende der künstlichen Ernährung? Erst Pudding dann Bratwurst . . .

Geschrieben von: Walter

Mein lieber Freund Gustav hat wieder eine Hürde genommen!
Er darf richtig essen!
Nun, die Magensonde hat er zwar immer noch zur Sicherheit und dadurch bekommt er noch zusätzlich ein wenig Nahrung und besonders Flüssigkeit. Aber seine Lebensgeister wurden vom Geschmack der noch ungewohnten Nahrung im Munde geweckt. Immerhin hatte er ja fast 7 Monate nichts zwischen die Zähne bekommen.

Bei der ganzen Sache ist nur ein großer Haken dabei:
Auf der sagenhaften Futterei anläßlich der Weihnachtsfeier soll er ja im Rollstuhl gesessen haben . . . jetzt aber bekommt er sein Essen im Bett serviert.
Dabei ist die Körperhaltung eine andere und dadurch verschluckt er sich jetzt auch des Öfteren.

Wenn ich Manuel richtig verstanden habe, dann wird Gustav jetzt auch kaum noch in den Rollstuhl gesetzt.
Warum?
Keiner weiß das so ganz genau und alle sind sie genau so zögerlich wie ich und mögen die Pflegekräfte nicht danach fragen.
Warum?
Vielleicht, weil sie alle sehen, daß die Pflegekräfte ihr Bestes geben und schlichtweg keine Zeit haben, so einen Pflegling zu den Mahlzeiten immer wieder in den Rollstuhl zu setzen?

Ein Glück, daß wenigstens der Hustenreflex bei Gustav funktioniert, denn sonst könnten die Pflegekräfte und auch die Besucher den armen Kerl mit der Futterei im Bett schwer schädigen. Die Stichwörter sind hier Dysphagie und Aspiration

Folglich ist die nächste Hürde zu nehmen:
Gustav muß es auch selbst wollen und fordern, daß er zu den Mahlzeiten in den Rollstuhl kommt.
Aber Gustav hat sich in den letzten 7 Monaten so sehr an das bequeme Bett gewöhnt, daß er die Frage eines Pflegers, ob er denn mal wieder in den Rollstuhl möchte, doch immer noch gerne mit "Nö, heute nicht . . ." beantwortet.
Wer kann es einem überlasteten Pfleger oder einer Pflegerin verdenken, wenn sie ihn dann nicht noch lange dazu überreden?

Hier ist noch ein passendes Video vom ZDF zum Thema Schluckstörungen

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Walter